BenQ Gaming-Beamer: Der TH685 ist unverzichtbar!

[Werbung] Woran denkt Ihr bei den Worten BenQ, Gaming und Beamer? Büroräume? Protziges Heimkino? Zocken? Geil, aber irgendwie strange? Gaming und Beamer als Hauptfokus gibts ja so auch noch nicht lange. Skepsis durfte also beim BenQ TH685 erlaubt sein. Einer der Gründe warum ich die letzten 12 Jahre meinem physischen Screen aus praktischen und monetären Gründen den Vorrang gab.

Und dann erhielt ich eine E-Mail von BenQ mit einer Info-Aneinanderreihung die mich eben überraschte: Tageslicht-Gaming-Beamer, 4K Fähigkeit + HDR in 1080p per HDMI 2, 12Hz und Low Input Lag von 8,3ms. Nochmal: Input-Lag von 8,3ms und Tageslicht-Beamer (3500 ANSI Lumen)!!! Ein Projektor speziell für´s Gaming mit Specs die von einem Monitor stammen könnten? Sollte der Schicksalsberg von Sauron also doch noch zufrieren? BenQ hat mich neugierig gemacht.

Ob ich beim Testen des Beamers in die weißglühende Lava Mordors fiel oder meine Heimwerkerfähigkeiten meine Wohnung unbewohnbar machten, dass könnt Ihr ab sofort hier nachlesen. Lasst uns loslegen!

Wenn Ihr direkt zum Test mit Bildern und Videos des BenQ TH685 vorspulen wollt, dann klickt im Inhaltsverzeichns auf den entsprechenden Punkt 5.

Inhalt

Vorgeplänkel
1. Technik ist mehr wert als die Größe, Baby!
2. BenQ: „machRADAU! Teste das Ding!“

Vorbereitungen
3. „Captain on the bridge!“
3.1 Die Leinwand
3.2 Integration in ein bestehendes Mediasystems
3.3 Prinz Charming aka. Kabel mit HDMI-Switch

Ankunft des Beamers
4. Der BenQ TH685 ist da!
4.1 Die Key Features
4.2 Die Maße
4.3 Das Gehäuse
4.4 Sensorik und Automatismen
4.5 Die Anschlüsse

Der Test
5. Lasset die Spiele beginnen.
5.1 Bildgröße
5.2 Bildqualität
5.3 Farbe, Kontrast und Presets
5.4 Lautstärke des Lüfters
5.5 Interne Lautsprecher und Super Mario
5.6 Fazit



1. „Technik ist mehr wert als die Größe, Baby!“
oder: Das Problem, dass ich immer mit Beamern hatte.

Ich besitze zur Zeit einen Samsung TV. Der war vor 12 Jahren echt der Hit – mit seinen 42 Zoll. Der kann sogar Full HD. Boah! Das schärfste vom Scharfen. Den habe ich mir damals mit einer kompletten Heimkino-Anlage gegönnt. Ich hatte mir das einfach verdient. Ich recherchierte zuvor viel und habe gefühlt tausende Geräte miteinander verglichen. Auch Tutorials zum Platzieren des Screens zum heimischen Sofa habe ich verschlungen. Schnell fiel auf: Der Abstand zwischen Couch und TV ist eine Wissenschaft für sich. Das ganze Wohnzimmer habe ich damals umgestellt, nur um das Optimum zu erhalten. Seufz. Wo wir Nerds so alles durch müssen.

machRADAU hatte sich 2008/2009 einen 42″ FullHD TV geleistet. Damals das Beste vom Besten.

Das Jahr 2009: Scotti, jetzt beam doch endlich mal!

Natürlich gab es da schon Beamer die noch größere Bilder hinbekommen haben. Das Problem mit dem Sitzabstand ist da eigentlich gar nicht mehr so gegeben, da man das Bild entsprechend anpassen konnte und Bilddiagonalen jenseits von Gut und Böse erreicht wurden. Mit Einbußen im Verzerrungsgrad, Schärfe, Kontrast, Farbe und Helligkeit. Also ja: Ich komme noch aus der Generation „Overhead-Projektor“. Sowas wie eine Art Vorgängertechnik. Aber fürs Wohnzimmer? Auch wenn mir der Gedanke an einen Leuchtkegel im wohnzimmerlichen Dunkel sehr gefällt, irgendwas störte mich. Und das, obwohl mir ein eigener Kinosaal sehr sehr viel Freude machen würde.

Flat-Screens: Für mich gabs bisher keine Alternative

So erschreckte ich mich aber immer wieder beim Preis im Zusammespiel zu der Leistung von Beamern. Die Qualität bei Tageslicht überzeugte mich eher so semigut. Auf der Arbeit sind sie immer noch gut genug gewesen, um eine PowerPoint-Präsentation darzustellen. Wobei es da schon farbliche Abweichungen gab und die Büroräume in kleine Darkrooms verwandelt werden mussten, damit jeder etwas erkennen kann. Aber auch privat hatte ich Berührungspunkte: Beim Sommermärchen habe ich bei einer Gartenparty mit Projektor ganze Torszenen wegen Lichteinstrahlungen verpassen müssen. Mega ärgerlich. Ganz zu schweigen von der Lautstärke dieser Laubbläser. Lange Kabel wurden in Kabelkanälen versteckt. Schon crazy. Worin versteckt man eigentlich die Kanäle? Dann: Falsch positionierte Steckdosen. Schließlich muss so ein Gerät auch mit Strom versorgt werden. Ein riesen Wirr-Warr.

Quelle: Pexels | Beamer an Decken. Unschön, oder?

Und wenn man das Ganze noch mit einer klobige Deckenhalterungen verbindet, dann fällt das alles in etwa so in der eigenen Wohnung auf, wie ein flammender Glurak auf dem zugefrorenen Rhein. Direkt neben dem Kölner Dom. Ganz zu Schweigen, dass man auch eine weiße Wand zum Bestrahlen benötigt. Gaming passte da noch gar nicht so ins Bild (Wortspiel beabsichtigt). Zu hohe Latenzen. Seltsames Flackern je nach Hertz-Setting. Es passte einfach nicht fürs heimische Wohnzimmer. Vielleicht mal auf einer Party mit einer modernen Wii und einem kühl schaumigen Getränk. Aber für den Alltag? Damals musste man einfach die Umgebung für das Gerät zu sehr anpassen und nicht umgekehrt. Das wars mir echt nicht wert. Zumal die Leuchtmittel in den Beamern hochpreisig und kurzlebig waren. Praktisch ist das alles nicht wirklich.

Es gab einfach damals schon zu viele Cons als Pros. Deswegen liebäugelte ich seit 2018 mit einem neuen TV zwischen 55″ und 65″, um mich endlich mal auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Über die Anschaffung eines Beamers hatte ich mich gar nicht gekümmert. Nicht mal drüber nachgedacht.

2. BenQ: „machRADAU! Teste den BenQ TH685!“
oder: Mein Wohnzimmer hat keine Wände (zum Bestrahlen)

Wie zuvor gesagt, erhielt ich eine E-Mail der Firma BenQ. Die Marke kennt man. Vorallem als jemand, der viel Zeit im Büro verbringt und auf Monitore starrt. Umso erstaunter war ich, dass man mich anschrieb. Mich. Wir reden hier von meinem Alterego machRADAU. Der kleine kölsche Nerd von nebenan, der gerne zockt, Comics liebt und sich immernoch kleidet wie ein kleiner Junge auf Conventions.

Und genau darum ging es. Man hatte mir recht glaubhaft und authentisch vermittelt, dass man genau so einen Typen für einen Test ihres neuen Gaming Equipments benötigt: Den Home-Entertainment-Projektor BenQ TH685. Von Beamern voreingenommen willigte ich der Review-Anfrage ein und stöberte weiterhin in meinen Flat-Screen-Prospekten. Ich war ja schon gespannt wie der Hersteller meines Büro-Equipments mich mit Gaming-Hardware überzeugen möchte. Aber ich habe mich sehr auf den Test gefreut. Schließlich war ich im Thema und ein wenig stolz war ich auch.

Und dann wurde ich nervös, denn ich hatte erst kürzlich meine letzte freie weiße Wand mit Regalen befüllt. Irgendwo mussten Bücher, Star Wars Legos, Games und DVDs ja platziert werden. Alleine hieran merkt Ihr, wie ernst es mir mit der Anschaffung eines TVs war. Für mich war es nicht einmal mehr eine Überlegung wert auf einen Beamer umzusatteln.

Nerd sein, heißt laut sein. Sich dem Fantastischen hinzugeben, bedeutet kreativ und weitsichtig zu sein.
Nerd sein, heißt laut sein. Sich dem Fantastischen hinzugeben, bedeutet kreativ und weitsichtig zu sein.

Trotzdem brauchte ich nun für den Test eine Fläche zum Bestrahlen. Aber meine Möbel umzurücken schien mir einfach zu verrückt. Also ging ich in mich und entschied: „Ich mache einen Hardcore-Konsum-Test“. Schließlich muss sich jeder Beamer-Käufer genau den selben Fragen und Herausforderungen stellen. Also nahm ich mein eigenes Geld in die Hand, um einen guten Test abliefern zu können und rannte zum nächsten planetarischen Elektronikfachmarkt.

3. „Captain on the bridge!“
oder: Was kann ich dem BenQ TH685 Projektor bieten?

Quelle: Pexels | Für den Test sicherlich etwas übertrieben.

Klare Sache! Ich hatte keine Fläche zum Bestrahlen eines Bildes. Natürlich hätte ich ein Bettlaken aufspannen können. Auch die Hausfront meines Nachbarn wäre eine Alternative gewesen. Allerdings erschienen mir diese Vorgehensweisen nicht als wirklich authentisch. Naheliegend war da natürlich der Kauf einer Leinwand.

Im kölner Fachhandel kam dann sehr flott die Ernüchterung. Ein Verkauf von Leinwänden gibt es wegen mangelnder Nachfrage nicht. Das hat mich irgendwie überrascht, da auch Projektoren in einer eigenen Abteilung beworben wurden. Enttäuscht ging ich wieder nach Hause und stöberte in Testberichten, denn auch bei der Wahl einer Leinwand gilt es einige Kriterien zu beachten, die dann auch dem jeweiligen Beamer gerecht werden soll. Netterweise hat mir BenQ zuvor alle Infos zukommen lassen. So konnte ich vor Lieferung des Gerätes alles vorbereiten.

Die Leinwand

So unterscheiden sich die Projektionsflächen natürlich in der Größe, aber auch der Art und Weise der Anbringung:

  1. An die Decke (abnehmbar) montiert,
  2. auf einem Standfuß gesetzt oder lieber
  3. an oder in die Wand eingelassen?

Dann stellt sich die Frage ob sie elektrisch ausfahrbar sein soll und natürlich inwiefern sie Full HD bzw. 4K unterstützt. Glaubt es, oder nicht. Das gibt es wirklich.

Ewoks leben bescheiden. Brauche ich also eine elektrische Leinwand für meinen Test?

Da ich für den Test nicht unbegrenzt Geld ausgeben wollte, entschied ich mich für eine nicht-elektrische Variante. Denn Stromkabel in der Decke oder in den Wänden zu verlegen erschien mir für einen Test etwas zu ambitioniert. Die Priorität lag ja auch eher auf den Test des Beamers und was er so leisten kann. Wichtig war mir also Full HD, schnelle und sichere (!!!) Montage und eine gute Größe die mich aus den Latschen hauen soll. Der Test muss ja auch ein wenig fordernd sein, dachte ich mir. Wie zuvor erwähnt, liebäugelte ich mit einem TV Screen von maximal 65″. Das entspricht einer Bilddiagonalen von 1,65m. Das sind immerhin 60cm mehr als mein StatusQuo.

Aber findet mal in dieser Größe eine gut bewertete Leinwand. Zwar gab es Modelle in passender Größe die auf einem wackligen Standfuß angebracht waren, aber das wirkte alles nicht sexy. Ich mein, da hat man dann sowas einfach im Wohnzimmer stehen und muss es immer aufbauen und abbauen? Wollt Ihr Euren Gaming-Room oder Euer Heimkino so verschandeln?

Erst bohrte ich Löcher in die Decke, stopfte Dübel rein und ergänzte das Ganze mit Haken. Daran hing ich dann die obere Leinwand auf. Das ist auf dem Bild tatsächlich mein Wohnzimmer.

Unter Berücksichtigung der Punkte habe ich mich also für eine 2m x 2m UltraHD-Rollo-Leinwand entschieden, die man an Decken-Haken einhängen kann. Das erschien mir simpel und gut, da sie den Specs des BenQ TH685 gerecht wird. Preislich mit 69,00 € absolut annehmbar, wie ich fand, und dank Amazon auch innerhalb von 24h bei mir. Zwei Löcher in die Decke bohren und mit Dübeln, wie auch Haken auszustatten konnte ja nicht so schwer sein. Ich hab mir dann zwei geeignete Stellen ausgesucht und schnell umdisponiert, wegen Stromkabeln. Darauf solltet Ihr UNBEDINGT achten!

Achtet auf die Dübelwahl beim Installieren von Leinwänden.

Zum Bohren braucht es natürlich eine Bohrmaschine (ggf. einen Schlaghammer) mit den entsprechenden Bohrern. Problematisch kann es sein, wenn Ihr eine Position für die Löcher ausgesucht habt, aber sich genau dort Stahlträger befinden. Das lässt sich vorher zwar mit bestimmten Geräten herausfinden, aber nicht jeder hat sowas daheim. Macht Euch also mit Euren Bohrern vertraut. Sind die geeignet für Holz, Stein oder Stahl? Wählt weise, würde der Tempelritter in Euch sagen. Sonst bekommt Ihr lange Arme ohne nennenswerte Ergebnisse. Tastet Euch also, im Falle einer Betondecke, mit einem Steinbohrer vor und wechselt bei metallischem Widerstand zum Stahlbohrer. Das wird Euch viel Leid ersparen.

Vergleicht auch unbedingt VOR dem Bohren, ob die Größe des Bohrers mit der Dübelgröße übereinstimmt. Ich entschied mich für einen 6er (6mm Durchmesser) für meine Betondecke. Der trägt nach dem Eindrehen der Haken ungefähr 25 Kilo und ist somit mehr als ausreichend für die ca. 9kg leichte Leinwand.

Integration in ein bestehendes Mediasystem

Natürlich muss so ein Projektor auch irgendwie in die bestehende Multimedia-Station integriert werden. Auch wenn mir zuvor schon mitgeteilt wurde, dass der BenQ TH685 über ein internes Soundsystem fürs Zocken verfügt (WTF?! A.d.R.), war es mir ein Bedürfnis auch meinen cineastischen Surround-Sound bei Filmen über den Beamer zu genießen. Zudem wäre ich so in der Lage eben den internen Ton mit meiner Anlage zu vergleichen und auch Headphones in den Testlauf mit einfließen zu lassen. Ein schöner Vergleich, dachte ich mir.

2008 / 2009 eine tolle Investition. Allerdings kommt der Receiver, aufgrund mangelnder HDMI-Buchsen allmählich an seine Grenzen

Also musste der Beamer mit meinem 12 Jahre alten 5.1 Sony Receiver verbunden werden. Damals ein echtes Prunkstück mit Full HD und seinen 2 HDMI-Eingängen. Wozu auch mehr?

Zu wenig HDMI Steckplätze in meinem alten Receiver

Was aber nun eine Herausforderung bei der Installationsplanung darstellte, war die Tatsache, dass der Receiver nur über einen HDMI-Ausgang verfügte. Das herausgehende Kabel dockte logischerweise in meinen 42zöller an. Irgendwie muss ich ja sehen können was die PS4 so abspielt. Scheinbar haben sich die Bedürfnisse bis zum Jahr 2020 in Sachen Entertainment etwas verändert.

Problem: Nur ein HDMI Ausgang am Receiver.
Wie einstecken ohne das Regal ständig zu verrücken

Daraus resultierte dann folgendes Problem: Der Receiver steht in einem Regal, welches wiederum an einer Wand steht. Auf dem Regal ist ausserdem mein Fernseher. Möchte ich also bei jeder Nutzung des Beamers das Regal von der Wand ziehen? Oder ist es vielleicht besser den Receiver jedes Mal aus dem Regal zu buchsieren, um am Rücken HDMI-Kabel umzustecken, wenn ich den Projektor nutzen möchte? Ein klares Nein!

Mein Schoß hält den BenQ TH685 warm

Und wo sollte ich den Gaming-Beamer platzieren, damit er niemandem im Weg steht und auch das Kabel so durch den Raum geführt wird, dass niemand stolpert? Schließlich muss der BenQ TH685 gegenüber von der noch zu befestigten Leinwand stehen bzw. hängen.

machRADAU mit dem Gaming-Beamer BenQ TH685
machRADAU mit dem Gaming-Beamer BenQ TH685

Wenn ich also nicht vorhabe meinem Wohnzimmer einen neuen Grundriss zu verpassen, dann wird die Leinwand an der selben Stelle positioniert sein, wo mein Fernseher sich zur Zeit befindet. Die Konsequenz daraus ist, dass sich der Beamer gegenüber meines TV-Regals befinden muss. Für gewöhnlich sitze ich da aber. Um es kurz zu machen: Ich müsste den Beamer also auf den Schoß nehmen. Wie sagen Millenials noch gleich: LOL!

Da das aber selbstverständlich keine Option ist, würde ich Platz auf meinem kleinen weißen Couchtisch, der direkt neben meinem Sofa ist, zum Aufstellen nutzen. Dort sollte genug Raum für das Ziehen von Luft sein und er würde sich gut ins wohnzimmerliche Gesamtbild einfügen.

Prinz Charming aka. Kabel mit HDMI-Switch

Wie geht man also mit zu wenig HDMI-Ausgängen im Receiver um, damit man TV und Beamer nicht ständig von selbigen trennen muss? Und wie kann ich den BenQ TH685 so platzieren, dass mir kein Sahara-Wind um die Ohren säuselt?Zunächst einmal benötigte ich ein 5m langes HDMI-Kabel. Dieses sollte ausreichen, um die Entfernung zwischen Receiver und Aufstellort des Projektors zu überstehen; zudem hat es dann noch etwas Luft, so dass die Geräte nicht unter Spannung stehen.

Beim HDMI-Kabel war es mir auch sehr wichtig, dass es für die Specs des Beamers, der PS4 und meinem Receiver ausreicht. Ich entschied mich für ein 5m Premium HDMI Kabel (4K-fähig) für knapp 36 €. Schaut also genau nach, welche Specs Ihr an so ein Kabel habt. Denkt auch zukunftsorientiert. Ende des Jahres werden schließlich die neuen Next-Gen-Konsolen PS5 und Xbox Series X erscheinen. Ich verlinke Euch mal einen Ratgeber: KLICK

Ein HDMI Switch: Toll wenn man ein Signal auf 2 Screens aufsplitten möchte.

Mit Hilfe eines HDMI-Switches konnte ich mein Problem mit dem fehlenden zweiten HDMI-Ausgangs am Receiver leicht und günstig lösen. Im Grunde ist so ein Switch nichts anderes als eine Art Weiche.

Das Ausgangssignal vom Receiver wird mit einem HDMI Kabel in den Switch geführt, der wiederum zwei HDMI Ausgänge anbietet; in meinem Testfall also jeweils einen für TV und einen für den BenQ TH685 Beamer. Per Knopfdruck kann ich dann ganz einfach bestimmen, ob der Fernseher das Signal empfangen soll oder eben der Beamer.

Die Installation ist in unter einer Minute gemacht und die Bedienung ist wirklich einfach, weil es nur einen Knopf gibt. Für 12,99 € hatte ich den Techole HDMI Switch aus robustem Aluminium im Briefkasten. Das Schöne: Er unterstützt sogar 4K. Tipp: Den kann man auch toll für mehrere Konsolen verwenden. So muss man dann nicht immer lästige Kabel herumstecken.

4. Der BenQ TH685 ist da!

Ich hatte nun alles Notwendige im Wohnzimmer parat, um dem Neuankömmling in Empfang nehmen zu können und um ihm ordentlich auf den Zahn zu fühlen. Nach dem Auspacken entdeckt man erstmal eine dicke Anleitung (sowas zu lesen ist unsportlich, aber empfehle ich natürlich dennoch), das Stromkabel, ein VGA-Kabel und eine Fernbedienung mit passenden Batterien (sehr schön) und natürlich den Projektor.

Der BenQ TH685 ist ein tageslichttauglicher Gaming Beamer: 3200 Lumen und mit einem Input Lag von 8,3ms. Ein Hingucker!

Die Key-Features vom BenQ TH685

Doch was verspricht uns BenQ für die Nutzung? Bevor ich also mit dem eigentlichen Testen beginne, werfe ich erstmal einen Blick auf die technischen Daten und finde erstaunliche Infos:Hohe Helligkeit von 3500 ANSI-Lumen. Das ist hell. Sehr hell! Wie bereits im Intro erwähnt macht man ernst mit der Ansage, dass man selbst bei Tageslicht Kinofeeling haben kann. Das Zocken muss man also mit dem Beamer nicht zwingend auf die Abendstunden legen.

Wiedergabe von 4K-HDR-Inhalten in 1080p HDR über HDMI 2.0. Hochkontrastbilder sind beim Zocken natürlich erste Sahne. Das sollte besonders in meinen geliebten Horror-Games ein Vorteil sein. In der Dunkelheit versteckte Monster sollte ich also eher erkennen könnnen. Ergo: Ich fange schneller an zu quietschen wie ein Meerschweinchen. Und bei Shootern renne ich nicht mehr wie ein Noob in die offene Gewehrmündung. Das ist mega. Vorallem, weil ich so ein schlechter Shooter-Gamer bin.

Farbleistung von 95% Rec.709 dank des optimierten Farbrads. Das ist heftig aber auch ziemliches Fachchinesisch. Lasst es mich Euch bisschen pragmatisch erklären. Ihr kennt die fachliche Abkürzung RGB sicher alle. Das sind Farbsegmente (Rot Grün Blau) aus denen sich alle anderen Farben zusammenstellen können. Was der TH685 uns bietet, ist RGBWYC (Rot Grün Blau Weiss Gelb Cyan). Das sind ganze 3 Segmente mehr. Das heißt: Viel mehr Genauigkeit in der Farbdarstellung. Brilliant!

Die Lichtausstrahlung des BenQ TH685 ist auch bei Tageslicht deutlich zu erkennen. Da steckt Power hinter.

Input Lag von 8,3 ms bei 1080p /120Hz. Das macht mich dezent sprachlos. Das ist absolutes Monitor Niveau. Natürlich versprechen viele Screens weitaus geringere ms-Anzahlen, doch Papier ist geduldig. Und somit auch deren Datenblätter. Der Wert 8,3ms ist ein Topwert fürs Zocken. Aber sowas von. Im Zusammenspiel mit den 120Hz sogar absolut realistisch. Was bringt mir nämlich ein Input Lag von 5ms, wenn nur alle 16ms ein neues Bild geliefert wird. Dem ist z.B. bei 60 Hertz so. Was BenQ hier verspricht ist also eine unglaubliche technische Spezifikation für einen Projektor.

5-W-Immersive-Kammerlautsprecher mit CinemaMaster Audio+ 2-Technologie. Tatsächlich ein Feature das nicht meine volle Aufmerksamkeit hat. Aber ich verstehe den Sinn dahinter. Ein flottes Zockerründchen bei Freunden? Kein Ding: Beamer wird eingepackt. Vorort schnell mit einem HDMI Kabel direkt an die PS4 oder XBOX gestöpselt. Fertig. Bild und Ton stehen. Smart.

Lebensdauer der Lampe bis zu 15.000 Stunden. Und dieses Argument lässt mich mal so richtig aufhorchen. Das sind nämlich 625 Tage: Ein bisschen weniger als zwei Jahre. So lange müsste der Beamer pausenlos laufen, bis sich das Leuchtmittel verabschiedet und ausgewechselt werden muss. Und wie oft am Tag zockt man? Und dann auch noch via Beamer?

Altered Carbon ist der Netflix Serienhit des Jahres 2018
Manchmal möchte man auch einfach nur mal netflixxen, statt zu zocken. Soll es echt geben.

Die Woche hat 168 Stunden. Davon schlafen wir durchschnittlich 56. Bleiben also noch 112 Reststunden. Jetzt ist es so, dass man ja auch arbeitet oder zur Schule geht. Vielleicht auch Zeit in der Uni verbringt. Ausserdem trifft man sich ab und an mit Freunden, geht einkaufen und macht weitere tolle Dinge. Lasst uns mal auf einen Mittelwert von 50 Stunden einigen, die man für solchen Kram in der Woche aufbringt. Dann haben wir noch 62 Stunden Zeit zum Zocken.

Aber machen wir das auch wirklich? Es gibt ja auch noch Hausarbeit und man möchte ggf. auch nur mal mit Netflix chillen. Ich für meinen Teil würde sagen, dass ich jeden zweiten Tag max. 5 Stunden zum Zocken nutzen kann. Runde ich auf, dann wären das 20 Stunden in der Woche. Wie gesagt: Aufgerundet. Und ob ich die immer mit dem Beamer nutze, sei auch mal dahingestellt. Allerdings schaut man sich dafür stattdessen vielleicht auch mal 2 Blockbuster in der Woche als Kinoersatz mit dem TH685 an. Bei 52 Wochen pro Jahr entspricht das einer großzügig errechneten Gesamtspielzeit von 1.040 Stunden. Entsprechend hätten wir eine Lebensdauer der Lampe von fast 15 Jahren. Respekt!

Laut den Angaben von BenQ hat man also wirklich lange von dem guten Stück. Und preislich lohnt sich das allemal. Nach Recherche habe ich eine Ersatzlampe gefunden, die lediglich 124 € kostet. Wenn ich die Wahl zwischen einem neuen TV für 1000 Taler habe und einer neue Lampe für den Preis von zwei PS4 Games, dann zöger ich nicht lange. Übrigens: Im Vergleich zu anderen Gaming Beamern ist eine Lebenserwartung von 15.000 Stunden sogar mehr als doppelt so hoch. Bravo. Soweit zur Theorie.

Die Maße

Überraschend für mich war beim Auspacken, dass der Beamer selbst gar nicht so klobig rüberkam, als ich es von der Arbeit von anderen Geräten gewohnt war. So ist die breiteste Kante des cleanen Gehäuses kaum länger als ein Schullineal. Und jetzt kommts: Der TH685 ist gerade mal fünf PS4 Hüllen hoch. Das fand ich sehr beachtlich. Wir Ihr wisst, missfiel mir der Gedanke, dass das Gerät auffällig im Wohnzimmer platziert sein müsste. Das schlanke und moderne Design war tatsächlich überraschend dezent im Raum (die PS VR zieht deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich). Und der Beamer ist federleicht. Hier zeigte sich in der Praxis erstmalig bei mir eine sich lösende Skepsis in Bezug auf Projektoren.

Der Infinity Gauntled ist da schon deutlich größer und schwerer als das Leichtgewicht BenQ TH685

Ein Auf- bzw. Abbau erschien mir plötzlich nicht mehr als aufwendig. Mit den Maßen und dem kaum vorhandenen Gewicht (keine 3 Kilo) ist ein annehmbares Verstauen kein Thema mehr. Denn unter die Decke wollte ich den Beamer wirklich nicht hängen (Glurak und so). Sehr angenehm. Auch ein Transport erscheint mir gar nicht so abwegig (ein weiteres Indiz dafür, dass ich einen Projektor nicht unter die Decke hängen möchte). Bei Freunden per Beamer zu zocken ist definitiv ein Punkt, den ich nicht für realitätsfern halte. Clever mitgedacht.

BenQ TH685: Das Gehäuse

Zoom und Schräfe werden über einen Drehmechanismus in Millisekunden per Hand eingestellt. Easy Peasy!

Die Linse wirkte auf mich unscheinbar klein. Das habe ich schon deutlich größer bei Beamern gesehen. An der Oberseite lässt sich zudem die Schärfe und die Bildgröße bestimmen. Hierzu dreht man, wie bei einem Kameraobjektiv, an einem Ring. Das klappt ausgesprochen gut und man hat flott den „Dreh raus“.

Die Lüftungsöffnungen auf der linken Seite für den Lufteinzug

Gespannt war ich nach der ersten Begutachtung auf die Betriebslautstärke, da der Beamer, sowohl auf der linken, wie auch der rechten Seite über große Lüftungsöffnungen verfügt. Links gehen sie über die komplette Länge des Gehäuses. Rechts nehmen diese 1/3 des Platzes ein. Ein kleines Symbol darüber deutet an, dass es sich auf der rechten Seite wohl um die Wärmeabluft handelt. Ein guter Hinweis zur Positionierung des TH685. Man möchte ja vom Daddeln ins Schwitzen kommen und nicht vom „Anpusten-lassen“. Sicherlich spielt aber auch ein Überhitzungsschutz des Gerätes eine kleine Rolle. Man weiß also wie man den Beamer zu positionieren hat.

Klar beschriftet: Rechts vom BenQ TH685 befindet sich die Wärmeableitung. Gut zu erkennen am Symbol.

Generell fielen mir die schlüssigen Symbole, Beschriftungen und LEDs auf dem Gehäuse auf, die unmissverständlich verschiedene Funktionen beschrieben. Das habe ich schon deutlich schlechter gesehen. So gibt es eine Warnleuchte für eine eventuell zu hohe Temperatur im Gerät und eine weitere für den Zustand der Lampe. Alles wirkt irgendwie sehr einladend und simpel. Man spürt regelrecht, dass alles für ein rasches Plug ´n Play ausgerichtet ist. Praktisch.

Sensorik und Automatismen

Eine kleine Auslassung auf der Oberseite des Beamers erregte beim Anschauen aber noch meine Aufmerksamkeit. Weder eine Beschriftung, noch ein Symbol war daneben vorhanden. Bei näherer Betrachtung meinte ich sowas wie einen Chip erkennen zu können und ich meinte sowas tatsächlich schon einmal gesehen zu haben: Bei Kameras. Sollte es sich hier um einen Sensor handeln? Mein Nerdherz hüpfte.

Oben links, unter der Drehvorrichtung der Linse, befindet sich ein Umgebungslichtsensor. Unten rechts zeigt sich die Tastenbelegung des BenQ TH685.
LEDs zeigen an wenn das Gerät zu warm wird oder die Lampe ausgetauscht werden muss. Aber das dauert!

Voller Neugierde habe ich dann doch die Anleitung des Gerätes ausgepackt und nachgeschaut. Und tatsächlich: Es handelt sich um einen Umgebungslichtsensor. Das scheint nach kurzer Recherche bei Beamern wohl inzwischen recht normal zu sein, doch hat mich das dann doch ein wenig geflashed und unterstrich das BenQ Vorhaben, dass der Gaming-Beamer auch bei Tageslicht automatisch ein perfektes Bild zaubern sollte. Umso heller die Umgebung, desto mehr Power muss die Lampe raushauen. Erschien mir logisch. Auch deshalb, weil man für den Erststart des Beamers nicht lange am TH685 rumfuchteln muss, um ein gutes Bild zu erhalten. Macht man an einem Screen ja schließlich auch nicht.

Mit der ECO BLANK Taste lässt sich die Lampe im Beamer problemlos schützen. Man schaltet sie mit der Taste schlichtweg aus, wenn man den Raum für z.B. einen WC-Besuch verlässt. Praktisch!

Ebenfalls auf der Oberseite des Projektors sind gummierte Knöpfe zu finden. Natürlich mit entsprechender Beschriftung. Jetzt bewahrheitete sich mein Gefühl endgültig: Man möchte die Inbetriebnahme des Beamers tatsächlich so einfach wie möglich halten. Der Button AUTO verspricht, dass sich das Bild automatisch ins Optimum wandelt. Ob das klappt, verrate ich später, denn es gibt noch weitere Tasten. So lässt sich an der Oberfläche des Gehäuses z.B. auch das Gerät ein- und ausschalten, das Menu öffnen und das Quellsignal bestimmen. Klappt natürlich auch m.H. der Fernbedienung. Nichts aussergewöhnliches, aber durchaus notwendige Steuerelemente.

Die Anschlüsse vom BenQ TH685

Natürlich muss so ein Projektor auch angeschlossen werden. Wie ich bereits ab dem Kapitel Integration in eine bestehende Mediastation geschrieben habe, wurde mein Wohnzimmer vollends auf den Betrieb des TH685 ausgelegt. Mein HDMI Kabel wartete also nur darauf einen der beiden HDMI Inputs bespielen zu können. Richtig gelesen. Es gibt 2 davon. So ist man also in der Lage direkt 2 Geräte an den Beamer anzuschließen. Natürlich könnte ich auch ein VGA Kabel nehmen, um von einem Rechner aus zu streamen, doch möchten wir ehrlich sein: VGA? Für´s Heimkino bzw. den Gamer eher unzureichend. Schnell zur nächsten relevanten Buchse.

Ein USB Anschluss erweckt meine Aufmerksamkeit und lässt mich spannende Integrationen planen, denn so ein USB Port versorgt externe Geräte mit Strom. Das setzt auf eine absolut autarke Spiel- und Filmsituation mit einem Beamer per Mobilgeräten. Das finde ich sehr überragend.

Per WLAN HDMI Dongle, könnte man von seinem Rechner, Tablet oder Smartphone aus, direkt auf den Beamer zugreifen. Drahtlos. Das macht durchaus Sinn. Der USB Port versorgt den Dongle mit Strom. Entsprechend nah liegt er neben dem HDMI 1 Anschluss. Gut mitgedacht. Wann habt Ihr zuletzt Clash of Clans auf einem Beamer gezockt? Da juckts einen doch schon bisschen in den Fingern.

Der USB Anschluß des BenQ TH685 verspricht Strom. Das bringt mich doch glatt auf eine experimentelle Idee.

Dann kam mir plötzlich eine Idee aus der Sparte: DELUXE! Es gibt natürlich auch Klinkenanschlüsse für die Audio Übertragung. Jeweils einen für In und Out. Logisch. Interessant ist es sicherlich die internen Lautsprecher darüber zu testen. Doch wird evtl. auch Ton über das HDMI in den Beamer weitergeleitet?

Ich gebe zu, dass ich meinen SNES Mini bisher nur sehr gering genutzt habe, obwohl ich das Ding absolut abfeier. Aber aufgrund der kabelgebundenen Controller und meiner mangelnden HDMI-In Problematik am Receiver, verstaubt der kleine Retroheld unglücklicherweise. Ich möchte nunmal nicht mehr wie ein 10 jähriger auf dem Boden vorm TV hängen. Da parke ich mich lieber gemütlich auf die Couch. Man wird halt nicht jünger.

Insofern BenQ mit seinen Top-Lautsprechern im TH685 nicht zuviel verspricht, könnte die kleine Konsole also komplett von meinem wohnzimmerlichen Mediasystem aus abgekoppelt funktionieren. Und jetzt kommts: Den Strom würde der SNES Mini sogar über die USB-Buchse des Projektors ziehen können. Und da der Beamer direkt in meiner Sitznähe positioniert sein muss, sollte das also alles einwandfrei von den Abständen und der technischen Seite her funktionieren. Ich bin gespannt, ob der Beamer, zusätzlich zum High-End-Gaming, auch für die Retro-Nerds unter uns interessant ist (mehr hierzu im Kapitel 5.4 Interne Lautsprecher und Super Mario). Also nix wie ran an das eigentliche Stromkabel. Der kleine Kumpel möchte zeigen was er kann. Also der Beamer. Nicht ich.

5. Lasset die Spiele beginnen!

Da ich mein Wohnzimmer und das Mediasystem bereits vorher bestens vorbereitet hatte, ging es erstmal um die perfekte Positionierung des Gaming-Beamers TH685 von BenQ. Ich war gespannt und somit pfiff ich zunächst auf das schöne Verkabeln. HDMI und Strom sollte sich jeweils auch zu einem späteren Zeitpunkt verstecken lassen.

Die Bildgröße

Ich wollte natürlich neugierigerweise schauen wie groß ich das Bild tatsächlich auf die Leinwand projizieren kann. Scharf und brilliant sollte das Bild natürlich bleiben. Ich habe zunächst keine Rücksicht darauf genommen, ob die Position für mich dauerhaft eine gute Lösung darstellt, oder eben nicht. Hier ging es nur um zu schauen: Was kannst Du? Reicht die Kabellänge? Was gibt mein Wohnzimmer her?

90 Zoll? Kein Problem mit dem BenQ TH685. Allerdings auch die Schmerzgrenze meines Wohnzimmer-Grundrisses. Laut Datenblatt verspricht man 100 Zoll. Mein Test ergab: Selbst 115 Zoll sind machbar! Wow!

Und tatsächlich zeigte sich, dass ich bereits bei der Installation der Leinwand den richtigen Riecher in Sachen Entfernung hatte. Direkt beim ersten Versuch konnte ich die Leinwand in der Breite fast gänzlich füllen. Mit wenigen Korrekturen im Centimenterbereich hatte ich bereits nach unter 10 Minuten eine beeindruckende Höhe und Breite des Bildes auf der Projektionsfläche in FullHD-Qualität:

Bilddiagonale: ca. 90 Zoll (ca. 2,30m)
Bildbreite: ca. 2 Meter
Abstand Beamer/Leinwand: ca. 2,30m

Abstand machRADAU/Leinwand: ca. 3m

Beworben wird eine Bildschirmdiagonale von 100 Zoll. Das entspricht 2,5m (Eine Standardzimmertür hat eine ungefähre Höhe von 2 Metern)! Mit meinem ersten Setup des BenQ TH685 bin ich also knapp an den Werbezahlen vorbeigerutscht.

Bei Tageslicht ist das scharfe Bild deutlich beim Spielen zu erkennen. Leider fängt das Foto nicht die volle Bildpracht ein. Aber vertraut mir: Das ist umwerfend.

Leider zeigte sich, dass sich mit meinem Wohnzimmer-Grundriss und die Möbelposition darin die 100 Zoll nicht erreichen lassen. Also hielt ich den Beamer einfach mal in der Hand und schaute wie weit ich gehen kann. Tatsächlich habe ich eine Projektion einer Bilddiagonalen von fast 115 Zoll geschafft. Das ist eine Bilddiagonale von 3 Metern! Hierzu stand ich mit dem Rücken zur Wand auf meiner Couch. Keine wirklich praktikable Lösung. Trotzdem sehr beeindruckend.

Doch wollen wir ehrlich sein: Ich liebäugelte vor dem Test mit dem Kauf eines 65 Zoll TVs. Und der Test des TH685 erreichte innerhalb der ersten 10 Minuten ein Upgrade der Bilddiagonalen von fast 40%. Also als der Beamer sicher auf meinem Couchtisch stand. Ihr hättet mein Gesicht sehen sollen.

Die Bildqualität

Verblüffend. Der Beamer TH685 war tatsächlich absolut auf PlugnPlay ausgelegt. Kaum eingeschaltet zeigte sich nach weniger als 10sek. ein Startbildschirm mit dem BenQ Logo. Kurz darauf suchte das Gerät selbstständig nach einem Eingangssignal und fand die Quelle schätzungsweise nach 3sek., um ein Bild zu projizierten.

Provokant wie ich bin, zog ich den HDMI Stecker aus der Buchse am Beamer. Einfach nur, um zu schauen, was nun geschehen wird. Natürlich wurde das Bild schwarz. Das war keine Überraschung. Doch fast zeitgleich erschien die Meldung, dass eine Quelle gesucht werden würde. Völlig automatisch. Ich stöpselte den Stecker also wieder ein. Diesmal allerdings in den anderen HDMI-Port. Ich wartete knapp 5 Sekunden und das Bild änderte sich zu einem „Lademodus“. Dann erschien ein schwarzes Bild. Nach weiteren Sekunden dann der Erfolg. Der PS4 Startbildschirm wurde mir angezeigt. Der TH685 hat die Verbindung selbstständig erkannt und wieder auf die Leinwand gebracht. Erneut mit perfekter Trapez-Korrektur. Die Einstellung hatte er sich offenbar gemerkt.

Der AUTO Modus funktioniert überraschend gut. Kein verzerrtes Bild beim Test. Trotzdem kann man manuell nachjustieren. Logisch.

Händisch korrigierte ich die Schärfe am Linsenring. Mit den höhenverstellbaren Standfüßen konnte ich das Bild noch ein wenig begradigen. Auch einen manuellen Zoom konnte ich verwenden, um das absolute Optimum herauszukitzeln. Das alles ging ziemlich flott. Sogar so sehr, dass ich keine Zeit nennen kann. Alles sehr intuitiv. Das hätte ich aber auch ohne meine kleine Provokation machen müssen.

Aber was mich sehr überraschte war das Trapez. Wenn man einen Projektor aufstellt und sich dieser nicht exakt auf einer geraden linie zur Leinwand befindet, dann ist das Bild verzerrt. Das ist normal. Hier war allerdings keine direkte Verzerrung zu sehen. Das wunderte mich, da der Beamer 60cm über dem Boden positioniert war und somit von schräg unten auf die Projektionsfläche hin strahlte. Ich zweifelte an der Physik.

Ich positionierete den Beamer daraufhin neu und provozierte eine sehr starke Verzerrung des Bildes. Und siehe da: Es gibt die Physik noch. Zumindest für 5 Sekunden! Denn der TH685 war im AUTO-Modus und korrigierte selbstständig die Verzerrung zu einem (fast) optimalen Bild. Während der spanischen Inquisition wäre ich mit Sicherheit als Hexer verbrannt worden. Wahnsinn. Ich stellte den Projektor wieder zurück zu seinem vorherigen Platz und genoß die automatische Korrektur erneut. Zugegeben, ich musste noch eine kleine Anpassung manuell vornehmen. Mit Hilfe der am Gehäuse befindlichen Tasten (siehe Kapitel 4.4 Sensorik und Automatismen) perfektionierte ich das Bild. Zweimal drückte ich den entsprechenden Knopf. Alleine das zeugt schon von der unglaublichen Präzision des AUTO-Modus. BenQ hat es verstanden ein PlugnPlay Gerät zu erschaffen.

Der Sensor für Umgebungslicht hat mich fasziniert. Tatsächlich reguliert der BenQ TH685 selbstständig die Lichtstärke, um z.B. ein helles Umgebungslicht auszugleichen. Vollautomatisch!

Einen Spaß erlaubte ich mir mit dem auf der Oberseite befindlichen Umgebungshelligkeits-Sensor und deckte diesen ab, um eine Veränderung des Bildes zu erzwingen. Und tatsächlich: Die Helligkeit des Bildes reduzierte sich automatisch binnen einer Sekunde deutlich! Besonders bemerkt man das, wenn man das Wohnzimmerlicht am Abend an- und ausschaltet. Wir leben schon in einer unglaublichen technischen Welt. An sowas hab ich ja meine Freude.

Farbe, Kontrast und Presets

Jetzt wurde es natürlich sehr spaßig. Einfach nur flüchtig etwas testen, dass mache ich nicht. Dafür kennt Ihr mich zu gut. Da nehme ich mir Zeit, um die relevanten Details herauszukitzeln. Also streamte ich Filme, Serien und Dokus mit dem Testgerät. Schaute Cartoons, Animationsserien und IMAX-Blockbuster. Bezwang mit Lara Croft Gipfel. Schwung mit Kratos die Axt. Jagte den Imperator auf Hoth.

Ich könnte Euch jetzt im Detail mit Farbtiefen etc. langweilen. Stattdessen präsentiere ich eine vielaussagende Geschichte.

Um es überdeutlich zu sagen: Ich bin begeistert. Meine Nachbarn im Übrigen auch. An einem sommerlichen Abend erhielt ich eine Nachricht per WhatsApp von meinen befreundeten Nachbarn, welche von ihrem Balkon einen guten Blick auf die Vorhänge meines Wohnzimmers haben:

Sag mal, flext Du in Deinem Wohnzimmer?

Offenbar genossen sie am Abend Zeit auf ihrem Balkon und wunderten sich über das stete Aufblitzen hinter meinen Vorhängen. Meine Laserschwertkämpfe bei Battlefront 2 waren offenbar sehr intensiv und beleuchteten die abendliche Hinterhofszenerie. Wahre Geschichte! Ich glaube, das sagt einiges über Farbintensität und Lichtstärke des BenQ TH685 aus.

Im Menu kann man zwischen verschiedenen Presets wählen. Und tatsächlich nutze ich sie ab und an. So was ist eher selten bei mir. „Living Room“ scheint mir von der Helligkeit und Farbgebung her am intensivsten zu sein. Allerdings überzeugte mich der „Game“-Mode mit seiner Kontrasteinstellung beim Zocken und veränderte sogar meine Spielweise.

Ein echtes Bild aus meinem Wohnzimmer: Bei Battlefront 2 fliegen die Farben nur so umher. Blastfeuer von links. Lichtschwerter von Rechts. Düsenantriebe von vorne. Ein wirklich tolles Feeling beim Zocken.

Wie im Datenblatt und der Werbung versprochen, zeigte sich ein so klares Bild mit perfekt angepasstem Kontrast, dass ganze Spielelemente für mich leichter zu bändigen waren. Ich sah Gegner schlichtweg früher, konnte eher ausweichen und mich strategisch optimieren. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber beim Shooter selbst war ich präziser. Konnte das tatsächlich eine Auswirkung des Input Lags von 8,3ms sein? Am Besten würde man das wahrscheinlich bei Rennspielen erkennen, aber ich habe kein entsprechendes Game zur Hand gehabt. Ich bin ja nicht so der virtuelle Rennfahrer.

Daher überprüfte ich meine Stats bei Battlefront 2. Und tatsächlich stieg meine Killrate auf durchschnittlich 6 an. Zuvor lag sie bei 2. Räusper. Ja, ich bin so schlecht. Aber vielleicht hilft mir ja der neue Screen dabei besser zu werden. Ob meine jetzige Verbesserung auf den Beamer zurückzuführen ist, lässt sich für mich aber unmöglich notariell beglaubigen.

Auch bei Tageslicht bildgewaltig: Der BenQ TH685

Auch Filme wirkten klarer. Die Leinwand sog einen förmlich ein. Ich war daheim schon lange nicht mehr so tief im filmischen Geschehen wie mit dem Beamer. Unglaublich erschreckend (im positiven Sinne) waren für mich Augenblicke der enormen Höhe in Filmen. Schaute die Kamera in eine tiefe Schlucht oder schaute der Protagonist in die Höhe, dann wirkte das sehr plastisch. Die Höhe war schwindelerregend spürbar. Für mich kein Unterschied zu einer Kinoleinwand. Sicherlich auch, weil man hier viel näher an der Leinwand ist. Das Bild wirkte einfach 3 dimensionaler.

Lautstärke des Lüfters

Position des Beamers. Check! Bild. Check! Kommen wir zur Lautstärke des Projektors. Im Datenblatt wird angegeben, dass der Lüfter des TH685 30db an Geräuschen abgibt. Ich kann mit solchen Angaben nichts anfangen. Ihr etwa? Also habe ich mal recherchiert und nach Vergleichen gesucht.

Bildquelle: Hoerex.de

140db gilt als sehr laut und ist vergleichbar mit einem Autorennen. Ein Staubsauger liegt bei etwa 70db. Laut Angabe von BenQ trumpft der Beamer mit einer Lüfterlautstärke auf, die wie eine tickende Armbanduhr ist. Auch ein leichter Luftzug wird bei 30db einkategorisiert. Und tatsächlich ist die Geräuschkulisse bei Betrieb sehr niedrig. Überraschend niedrig!

Erinnert Ihr Euch an mein Intro dieses Tests? Dort nannte ich Beamer einen Laubbläser. Dem ist hier absolut nicht so und ich sitze beim Zocken bzw. beim Filme schauen knapp 60cm von den Lüftungsöffnungen des Projektors entfernt. Bedeutet: Ich höre ihn bei ganz leisen Szenen. Die PS4 nehme ich aber eher wahr. Fun Fact: Sie ist hinter der Leinwand und somit über 3m von mir entfernt. Einer meiner größten Kritikpunkte an Beamern war eliminiert.

Interne Lautsprecher und Super Mario

Die Tasten auf der Oberseite des TH685 geben einem die Möglichkeit die Lautstärke der internen Lautsprecher zu steuern. Auch über das Menu des Beamers und per Fernbedienung ist das möglich. Klaro. Wie zuvor erwähnt war das aber für mich primär kein wichtiges Feature. Mein Mediasystem verfügt über eine tolle 5.1 Audioanlage und entsprechend ist die Nutzung von Beamerlautsprechern nicht wirklich in meinem Usecase.

Macht Retrogaming auf einem Bildmonster wie dem BenQ TH685 sinn? Ich weiß nicht, aber große Bilder machen eigentlich immer Spaß! Würde der SNES mini denn auch autark über die USB Buchse mit Strom zu verbinden sein?

Neugierig bin ich aber schon. Ausserdem kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Speaker des BenQ TH685 für Besuche bei Freunden interessant sein könnten. Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden den Ton meiner PS4 Games über die Boxen des Projektors laufen zu lassen. Allerdings kann das daran liegen, dass das Signal von der Konsole erstmal durch meinen A/V-Receiver geht und der Ton bereits von dort aus ausgegeben wird. Eine Notwendigkeit, das Audiosignal bis zum Beamer mit durchzuschleifen macht wenig Sinn.

Also muss ich jetzt an ein Signal kommen, dass noch nicht in meinem Mediasystem hängt. Wie zuvor schon beschrieben, sah ich die eventuelle Möglichkeit meinen SNES Mini direkt per HDMI an den TH685 anzuschließen. Meine Hoffnung war, dass ich m.H. der USB-Buchse auf der Rückseite des Projektors, genug Strom für die Kleinstkonsole ziehen kann, dass das Retro-Gerät komplett autark läuft. Endlich wären die Kabel der Controller nicht mehr zu kurz und ich muss nicht auf dem Boden sitzend zocken. Zudem würde der Ton über den Projektor laufen. Direkt neben mir in 60cm Entfernung.

Was soll ich sagen? Es funktioniert. Sogar erfrischend gut. Die Konsole schnurrt und der BenQ TH685 Beamer erlaubt mir nun das angenehme spielen von der Couch aus. Super Mario ist nun Gast in einer Bilddiagonale von 90 Zoll. Überragend gut.

Es funktioniert tatsächlich! Der SNES mini wird per USB vom BenQ TH685 mit Strom versorgt. Zudem ertönt der 8bit-Sound aus dem Beamer. Ich hatte nicht gedacht, dass ich das brauche – aber es ist wunderbar!

Der 8bit Sound kommt satt aus den Speakern. Regelrecht kräftig. Die Standardeinstellung der Lautstärke 10 ist dabei sicherlich etwas zu laut, aber das könnte an den monotonen Piepgeräuschen der 8bit Konsole liegen. Auf der Oberseite des Beamers stellte ich die Lautstärke einfach auf sieben und schwupps: Perfekt! Tatsächlich macht mich dieses Feature unerwartet sehr glücklich. Damit konnte ich nicht rechnen. Niemand konnte das. Bis auf die Entwickler bei BenQ. Offensichtlich.

Das Fazit

Um ehrlich zu sein, hat mich der BenQ TH685 umgehauen. Bereits während meines Tests war mir klar, dass ich im Blog meine Vorurteile darlegen muss, um nicht als kreischendes Fangirl rüberzukommen – was ich aber wahrscheinlich trotzdem tu. Wichtig war mir, absolut ehrlich zu Euch zu sein. Wie immer. Und dazu gehört auch, wenn mir etwas nicht so gut gefällt oder die Tatsache, dass mir der BenQ Beamer entgeldlos zur Verfügung gestellt worden ist.

machRADAU mit dem Gaming-Beamer BenQ TH685
machRADAU mit dem Gaming-Beamer BenQ TH685

Wenn ich etwas zu bemängeln habe, dann ist es die Tatsache, dass mir der Beamer so gut gefällt, dass ich es hasse. Das ich darüber hinwegsehe, dass das HDMI-Kabel sichtbar im Wohnzimmer liegt, sobald ich den Projektor in weniger als 1min. startklar im Wohnzimmer habe. Dazu zählt das Runterziehen der Leinwand, das Umschalten des A/V-Signals vom TV zum Beamer per Switch-Knopfdruck und das Aufstellen und Einstöpseln des TH685.

Das 90 Zoll-Bild ist gigantisch, klar und absolut einnehmend. Ich sitze beim Spielen ca. 3 Meter entfernt und bin nun in der Lage Texte in Spielsequenzen oder auf Karten problemlos zu lesen. Das konnte ich zuletzt nicht. Dafür setzte ich mich in meinen Gaming-Sitzsack vor meinen 42 Zoll Fernseher. Auf der Couch lässt es sich schon viel komfortabler zocken. Muss ich schon sagen und mir auch eingestehen.

Die Lichtkraft und Farbtreue ist so authentisch und intensiv, dass sogar meine Nachbarn vom Balkon Gegenüber glaubten, dass ich in meinem Wohnzimmer eine Flex angeschmissen habe, als ich Battlefront 2 zockte. So sehr blitzte es hinter meinen Vorhängen auf. Ich bilde mir sogar ein bei Shootern einen kleinen Vorteil zu haben, weil sich meine Killrate bei Shootern verbessert hat, seitdem ich über den Beamer gespielt habe. Ob dies am HDR, dem Kontrast oder dem Input Lag von 8,3ms liegt, kann ich nicht sagen. Vielleicht ist es auch einfach nur erhöhte Motivation und mein Geist möchte, dass ich etwas sehe, was es nicht gibt. Das Resultat ist das Gleiche: Ich bin besser.

Der interne Sound überzeugt mich mit einem kräftigen Klang. Und das sage ich über 8bit Musik, die aus meinem SNES Mini kommt. Letzteren kann ich inzwischen sogar autark ohne seperate Stromverbindung mit dem Beamer in Gang setzen, weil ich per USB-Port Power für das kleine Retro-Gerät erhalten kann. Die kurzen Controllerkabel stören nicht mehr, weil der Beamer nur 60cm von mir entfernt steht. Somit muss ich nicht mehr vorm TV auf dem Boden sitzen, um Prinzessin Peach zu retten.

Das geringe Gewicht und die cleanen Maße überzeugen mich, dass ich mir vorstellen kann den Projektor zu Freunden zu transportieren und dort per PlugnPlay zu zocken oder um Filme anzuschauen. Wir brauchen schließlich nur eine weiße Wand, die ich selbst zum Anfragezeitpunkt für den Test nicht hatte und deshalb eine Leinwand kaufte – mit dem Plan sie wieder nach dem Test zurückzuschicken.

Mit 729 Euro ist der BenQ TH685 ein absolutes empfehlenswertes Gaming- UND Heimkino-Equipment. Habt Ihr also die Möglichkeit einen Beamer zu positionieren, dann spart Euch das Geld für ein TV Gerät, dass weitaus teurer für weniger Bild, eingeschränkter Flexibilität und wahrscheinlich auch weniger Spaß ist. Mit einer Lampenlebezeit von 15.000 Stunden ist der Projektor ein äußerst langlebiges Gerät und wird bei Normalbetrieb knapp 15 Jahre tolle Bilder liefern. Und selbst wenn es nur 10 Jahre werden sollten, dann könnt Ihr die Lampe für rund 124 Euro austauschen.

Für mich ist klar: Der BenQ TH685 war in der Gaming Industrie unvermeidlich und ich bedanke mich sehr bei BenQ, dass man mir gestattet hat dieses Gerät im Detail auf den Kopf zu stellen. Kompliment ans ganze Team!